Am 19. Juli fand der 65. offene Spieleabend der Pöppelhelden statt.
Aufgrund des wirklich tollen Wetters und der andauernden Sommerferien hatten wir an diesem Juli-Freitag nicht mit einem vollen Saal gerechnet. Aber zu unserer Überraschung füllte sich der Raum in der Matthäuskirche besser als die letzten Male. Insgesamt 25 Spielerinnen und Spieler trafen zusammen, darunter sogar sechs neue Gesichter, sowie eine Besucherin von unserem befreundeten Spieltreff Frieslandspielt. Es wäre toll, wenn wir zumindest einige von den neuen Teilnehmern mal wieder sehen, denn Menschen mit Spaß am Spiel sind jederzeit willkommen bei den Pöppelhelden.
Da der Raum zu Beginn des Spieleabends doch ziemlich warm war, hat es einige Leute in den Kirchenhof getrieben um dort unter freiem Himmel eine Partie Crossboule zu spielen.
Crossboule ist dem französischen Nationalspiel Pétanque (oder Boule), das mit Stahlkugeln gespielt wird, angelehnt. Crossboule hat recht ähnliche Regeln, nur die Bälle unterscheiden sich maßgeblich. Denn bei Crossboule sind die Wurfobjekte mit Granulat gefüllte Stoffsäcke. Der große Vorteil daran ist: Man kann Crossboule überall spielen. Wirklich überall. Sogar in der Wohnung, falls das Wetter mal nicht mitspielt. Ideal sind Geländeformen mit Hindernissen über die man hinwegspielen muss oder auch Treppenstufen oder Parkbänke als Ziele.
Wie funktioniert denn Crossboule? Ganz einfach: Von einem Abwurfpunkt wirft ein Spieler die Zielkugel (Fachleute sagen „Schweinchen“ dazu). Danach darf jeder Mitspieler mit einer seiner drei Kugeln versuchen, so nah wie möglich an dieses Schweinchen zu werfen. Der Spieler, dessen Kugel am weitesten weg ist, ist als erster dran mit der zweiten Kugeln zu werfen. So werfen nach und nach alle Spieler ihre drei Stoffsäcke in Richtung der Zielkugel. Der Spieler dessen Ball am Ende am nächsten am Schweinchen liegt, bekommt dafür Punkte. Besondere Situationen, wie zum Beispiel der direkte Kontakt des Wurfballs mit der Zielkugel, geben Zusatzpunkte. Gespielt wird, bis einer 13 Punkte hat und das Spiel damit für sich entscheidet.
Auch das gerade frisch gekürte Spiel des Jahres (Andreas berichtete) Hanabi kam an diesem Abend auf den Tisch. Hanabi ist ein kooperatives Kartenspiel. Bedeutet: Die Spieler versuchen gemeinsam gegen das Spiel zu gewinnen und eine möglichst hohe Punktzahl zu erreichen.
Das Spiel besteht aus Karten mit den Werten 1 bis 5 in fünf unterschiedlichen Farben.
Jeder Spieler hat vier oder fünf dieser Zahlenkarten auf der Hand (das variiert bei unterschiedlichen Spielerzahlen). Der Clou ist: Die Spieler halten die Karten so, dass sie selber die Bildseiten ihrer eigenen Karten nicht sehen. Somit sieht jeder die Karten der Mitspieler.
Ziel des Spiels ist es in der Tischmitte gemeinsam fünf unterschiedlich farbige Kartenreihen aufsteigend von der 1 bis zur 5 abzulegen.
Um das hinzubekommen, nutzen die Spieler reihum eine der drei Aktionsmöglichkeiten.
1. Einen Tipp geben: Man darf einem Mitspieler eine Information über dessen Handkarten geben, der entweder alle Karten einen bestimmten Zahlenwertes, oder alle Karten einer bestimmten Farbe umfasst und ihm diese Karten durch Antippen zeigen. Zum Beispiel: „Du hast hier und hier eine grüne Karte.“ Diese Tipps sind aber limitiert. Nach acht Hinweisen ist Schluss und die Spieler können nur noch aus den anderen Möglichkeiten wählen.
2. Eine Karte spielen: Der Spieler kann eine Karte, von der er glaubt, dass sie an eine der reihen passt ausspielen. Passt sie nicht, wird ein Fehler notiert. Nach drei Fehlern verlieren die Spieler das Spiel gemeinsam.
3. Eine Karten abwerfen: Wirft ein Spieler eine Karte ungenutzt auf den Ablagestapel, bekommt die Spielrunde eine neue Möglichkeit einen Tipp zu geben.
Man muss schon sehr genau überlegen, wie man seine Tipps gibt. Denn sie sollten so viele Informationen über die Kartenhand des empfangenden Spielers geben, wie nur möglich. Um das geschickt hinzubekommen, benötigt es schon ein wenig Übung. Hanabi hat ein gewaltiges Potential. Mit jeder Runde lernt man dazu. Nach mehreren Partien fällt es einem schon leichter um die Ecke zu denken und die Tipps der Mitspieler richtig zu interpretieren. Wer gerne kommunikative Spiele spielt, sollte Hanabi mal ausprobieren.
Außerdem wurden gespielt: Die Legenden von Andor, Escape – Der Fluch des Tempels, Ginkgopolis, King Of Tokyo, Kingdom Builder, La Boca, Meuterer, Pinguin Party, Piratenbillard, Qwixx, Schwarz Rot Gelb, The Island und Trajan
Juli 24th, 2013 on 16:15
Die Kartenhalter (35cm) von Weible sollten Ende dieser Woche bei mir vorrätig sein.
Juli 24th, 2013 on 10:01
Hi Sarah,
die Kartenhalter habe ich vor Jahren in irgendeinem Onlineshop für Seniorenbedarf (echt! kein Scherz!) gekauft. Heute findet man sie recht einfach, indem man „Kartenhalter aus Holz“ googelt. Meine sind 35cm lang (es gibt auch 50er) und reichten bisher für alle Spiele aus.
Juli 24th, 2013 on 09:49
Verratet mir doch mal was das für Kartenhalter sind – Firma, Größe und warum ich die bei Milan nich kriege….
Viele Grüße, Sarah
Juli 22nd, 2013 on 23:05
Um ganz ehrlich zu sein: Die Kartenhalter haben wir ja nicht nur, weil wir faul sind. Sondern vor allem, weil der demografische Wandel auch die Brettspielkreise langsam erreicht: Wir werden alt. Und vergesslich. Deswegen drehen wir gern mal die nachgezogene Karte bei Hanabi auf die richtige und damit also falsche Seite – beziehungsweise vice versa, je nach Perspektive halt. Oder wir drehen die Karten vor der Pinkelpause – weil die Blase prall gefüllt die Kontrolle über das Hirn übernommen hat – auf die Vorderseite und sehen alles. Ist halt alles schon passiert. Auch da ist der Kartenhalter aus dem Seniorenfachhandel eine wertvolle technische Hilfestellung, der Gerontologe spricht bei solch einem Accessoire vom Ambient Assisted Living (AAL).
Allerdings sind wir auch ziemlich coole, weil verspielte Alternde. Eigentlich die besten Alternden, seit es Doppelherz gibt. Besser auf jeden Fall als die im Partnerlook mit rotem Zeltplanenüberwurf von Jack Wolfskin und Trekkingsandalen. Dann doch lieber laut wie ein ungewaschener Pirat bei Meuterer fluchen! Jawoll.