Blog-Buch der Pöppelhelden,
Dänemarkzeit: 09955ZT33 (oder so).
Wenn es eine gute Möglichkeit gibt, nachhaltigen Streit bei Pärchen anzuzetteln, dann muss Gift Trap auf den Tisch. Wenn sich Partner gegenseitig mies beschenken und giftige Blicke über den Tisch fliegen, kann es ein unvergesslicher Abend werden. „Du kennst mich anscheinend gar nicht, wenn Du mir das schenkst.“ – „Ich denke, so etwas hast Du Dir immer gewünscht.“ Ein Klassiker unter den Gift-Trap-Dialogen. So ein Abend ist auch wie das gegrillte Nackensteak für den Biergourmet: eine hervorragende Grundlage für das, was da noch kommt. Nur nach Gift Trap kann der Rest der Woche in der entsprechend liebevollen Atmosphäre stattfinden. Nur Gift Trap kann den Ehrgeiz anstacheln, dieser Torfnase, der man in einer leichtsinnigen Sekunde ein Mitwohnrecht auf Lebenszeit zugestanden hat, eins auszuwischen.
Aber natürlich reicht ein einfaches Gift Trap nicht mehr, es muss mehr sein. Es muss die Schwarze Mini-Edition sein, die laut Schachtel „unverschämt“, „pikant“ oder „frech“ ist, die „Abenteuer!“, „Imagination“ und „Geheimnisse“ verspricht. Der Zusatz „taboo“ auf dem Deckel lässt Böses ahnen. Wer Werbemenschen kennt, der weiß: So werden auch zwei Wochen Osterferien auf dem Ponyhof verkauft, neue exotische Gerüche führender Weichspülerhersteller auf dem Markt gebracht, die neue Mark-Medlock-CD beworben. Egal, wir wollen neue, unverschenkte, noch nie ausgepackte Präsente, also los. Natürlich findet sich der erhoffte Schmuddelkram darin, ein paar nette Ideen wie Großwildjagd auf vom Aussterben bedrohte Tiere, Nützliches wie eine Fernbedienung für Ampeln und die just veraltete Karte: Finde Osama bin Laden. Ist jetzt ja nur noch für Taucher interessant. Die Auswahl klingt letztlich natürlich so platt wie der Stoff auf der Humorseite der „Praline“. Andererseits: Die habe ich ja auch immer gern gelesen. Doch es sei den miesepetrigen Kritikastern vorab gesagt: Die Box macht Spaß. Wer Gift Trap mag, kommt an dieser kleinen Zusatzschachtel nicht vorbei. Zu unserer Verteidigung sei angeführt, dass sich nach den ersten Pilschen, Weinchen und Obstlerchen einmal mehr herausstellt: Nichts ist besser als der gepflegte Altherrenwitz, Millionen Stadlzuschauer können nicht irren. Eine kleine Auswahl unserer Lieblingspräsente:
Schwarzer Netzbody: Huhu, pikant, frivol, so etwas hat es ja noch nie gegeben, denkt der Zyniker. Wenn aber alle Männer der Runde der gleichen Dame am Tisch dieses Geschenk zuschieben, weiß man, wie der Hase hoppelt. Die alten Stelzböcke, die!
Heißes Krankenschwesternoutfit: Leider hat die so hilfsbereit blickende, offensichtlich in einem Pflegeberuf tätige Dame auf dem Foto ihre bestimmt sehr deliziösen Areolen mit Rote-Kreuz-Aufklebern maskiert. Aber egal, es geht ja um uns. Und richtig schön wird es dann, wenn sich offenbart, wer sich dieses knappe Kostümchen als Geschenk gut vorstellen könnte. Zusammen mit dem Wissen, was sich diese Mitspielerin zuvor schon gewünscht hat, entsteht endlich ein stimmiges Gesamtbild. All diese Ahnungen: Sie scheinen so wahr zu sein. Ich schreibe mir eine Memo an mich selbst: Zimmertür nachts lieber abschließen. Und mit dem Mors an der Wand schlafen.
Wie ein Mann pinkeln können: Es bringt zwar keine Punkte, wenn man es der Vollbärtigen mit der Konfirmandenblase und dem Männervornamen neben mir schenkt. Aber der Lacher ist sicher. Dem Pils sei Dank. Es lebe der schale Scherz!
To be continued …
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