Am 01. August fand der 42. offene Spieleabend der Pöppelhelden statt.
Trotz des wirklich tollen Wetters konnten wir diesmal erneut einen Teilnehmer-Rekord verzeichnen: 25 Spielerinnen und Spieler hatten sich zu einem tollen Spieleabend versammelt.
Ich habe mich mit Georg, Henrik und Christoph zu einer Partie Kingsburg zusammengesetzt. Alle drei kannten das Spiel noch nicht. Nach einer ausführlichen Regelerklärung gab es dann allerdings keine Fragen mehr bei meinen Mitspielern.
Kingsburg ist ein taktisches Würfelspiel. Es werden fünf Jahre mit je 4 Jahreszeiten gespielt. Frühling bis Herbst stellen Produktionszeiträume dar, im Winter kommen Feinde, die bekämpft werden wollen.
Im Frühling würfeln alle Spieler gleichzeitig ihre drei Würfel. Die Höhe der Gesamtaugenzahl bestimmt die neue Spielerreihenfolge: Der Spieler mit dem schlechtesten Wurf wird Startspieler, die anderen folgen aufsteigend dahinter. Nun setzen die Spieler in Spielerreihenfolge Ihre Würfel, beliebig kombiniert, auf dem Spielplan ein, um die dort abgebildeten Berater zu beeinflussen. Hat keiner mehr Würfel übrig, oder kann keiner mehr setzen, weil mögliche Plätze schon belegt sind, werden die Berater von unten nach oben ausgewertet. Jeder Spieler bekommt, was die von ihm beeinflussten Berater versprechen. Das können Siegpunkte, Baustoffe für die folgende Bauphase, Heerespunkte für den Kampf im Winter oder wertvolle +2-Würfelaugen-Marker, mit denen man bei weiteren Würfelwürfen, seine Ergebnisse manipulieren kann, sein.
Auf die Produktion folgt eine Bauphase, in der jeder Spieler eines der Gebäude auf seinem persönlichen Spielplan bauen darf. Die Gebäude haben unterschiedlichste Funktionen: Einige, wie die Palisaden, stärken einen im Kampf, andere, wie der Bauernhof, bringen einem einen weiteren Würfel für die Produktionsphasen, und wieder andere bringen einfach nur viele Siegpunkte, oder lassen den Besitzer mal neu würfeln, falls sein erster Wurf zu schlecht war.
Produzieren und Bauen wiederholen sich im Sommer und im Herbst. Nur der Winter unterscheidet sich im Ablauf, denn hier wird ein bis dahin nur vage einzuschätzender Feind aufgedeckt, den es zu besiegen gilt. Mit fortlaufendem Spiel werden diese Feinde immer stärker. Schafft man es, den Gegner plattzumachen, indem man mehr Heerespunkte aufweist als er, bekommt man eine Belohnung. Meist sind das Siegpunkte. Ist man schwächer als der Feind, wird man von ihm beraubt. Entweder stiehlt er einem Siegpunkte oder Rohstoffe, oder es trifft einen ganz hart und der Gegner zerstört ein bereits gebautes Gebäude.
Sieger ist natürlich, wer am Spielende die meisten Siegpunkte zusammengetragen hat. Das war in unserer Partie Georg, obwohl er recht häufig richtig schlecht gewürfelt hat. Aber trotz seiner niedrigen Würfelergebnisse konnte er seine Würfel sehr oft richtig gut nutzen, auch, weil er sie stets geschickt eingesetzt hat. Das zeigt recht schön: Bei Kingsburg gewinnt nicht unbedingt der Spieler mit der glücklichsten Würfelhand, sondern der, der seine Situation besser nutzt als die Gegenspieler.
Im Anschluss habe ich mit Claudine, Timo, André und Christoph eine Runde Bohnanza gespielt. Auch hier brauchten alle Mitspieler eine Erklärung der Regeln, was bei Bohnanza aber überhaupt kein Problem darstellt. In ein, zwei Sätzen ist das Grundlegende gesagt und schon kann es losgehen. Die wichtigste Regel ist, dass man die Karten auf seiner Hand niemalsnicht umsortieren darf, sondern die Reihenfolge immer so beibehält, wie man die Karten auf die Hand bekommt. Neue Karten muss man immer hinten anstecken. Alles andere ergibt sich im Spiel.
Bohnanza ist zwar mittlerweile 15 Jahre alt, aber immer noch eines der besten Kartenspiele, die es auf dem Markt gibt.
Auf den kommenden Spieleabenden wird es immer wieder die Möglichkeit geben, sich Bohnanza erklären zu lassen. Am 22. September richten wir nämlich ein Vorausscheidungs-Turnier zur Deutschen Bohnanza-Meisterschaft 2012 aus und bis dahin sollen viele von Euch die Regeln beherrschen, um mitspielen zu können. Bei Interesse sprecht mich einfach an.
Außerdem wurden gespielt: 6 nimmt!, Das 20. Jahrhundert, Drecksau, Dschamál, Dumm gelaufen!, Edo, Geistesblitz 2.0, Milestones, Mondo, Rapa Nui, Spieicherstadt, Vegas und Zooloretto
August 3rd, 2012 on 20:08
TOP 1: Wir halten fest: George is the Dice-King – and has left the building.
TOP 2: „Bohnanza“ ist Kult (darf an dieser Stelle ruhig mal so geschrieben werden, denn es ist das Spiel mit den härtesten Worrtwitzen, wie die Karte „Bohn Gottes“ mit der ans Kreuz genagelten Bohne genauso belegt wie der für Essen von Amigo angekündigte Neuauflagentitel „Bohn to be wild“). Nur: Vorausscheidungsturnier klingt nicht so schön, mehr wie die erste Runde in einem Bogenscheißen-Wettbewerb – wenn die Darmperistaltik ausreichend trainiert ist, sich diesem ungewöhnlichen Kräftemessen zu stellen (in Anlehnung an D. Wischmeyer, der übrigens am 25. August in Bad Zwischenahn in gewohnt heiterer Manier ätzen wird, um mal einen Ausgehtipp loszuwerden).
TOP 3: Die Regel, Bodo gewinnt immer „Village“ wird ergänzt durch: Und Bodo gewinnt eigentlich immer „Das 20. Jahrhundert“. Bettina, Du hattest also Recht. Und an alle anderen: Seid gewarnt.
TOP 4: „Edo“ wurde leider frühzeitig abgebrochen, sodass die Überlegenheit des grünen Spielers (Namen werden nicht genannt, denn der Gentleman genießt und schweigt) nicht in kompletter Grandiosität erstrahlen konnte. Aber ich sag es mal so: Ich hätte bestimmt gewonnen. Ich will Revanche.
TOP 5: Aber nicht nächstes Mal, da werden Wu Feng und sein Mob zurück in die Hölle geschickt!
TOP 6: Freitag, 20.07 Uhr. Feierabend!