Essen, 26. Oktober. „Der Mensch braucht das Spiel als elementare Form der Sinn-Findung.“ Das schreiben Siegbert A. Warwitz und Anita Rudolf in ihrem Aufsatz „Der Mensch braucht das Spielen“. So gesehen ist Essen auch gleichzusetzen mit einer Wallfahrt, einem spirituellen Ausflug in die Innerlichkeit, die gefestigt wird, noch während man am Spielbrett sitzt und überlegt, ob nun den Meister oder den Auszubildenden zu spielen Vorteile verschafft. Warwitz, der vor allem für seine didaktische Neuausrichtung in der Verkehrskasper-Arbeit bekannt wurde, griff dabei den alten Gedanken auf, dass der Mensch vor allem ein spielender Gesell sei. Den Grundstein für die Theorie legte der niederländische Kulturhistoriker Johan Huizinga Ende der 1930er-Jahre in seinem Werk „Homo ludens“. Demnach entwickelt der Mensch seine Fähigkeiten eben im Spiel, er wird sich seiner individuellen Eigenschaften bewusst und bildet sozusagen beim Würfeln, Kartenmischen und Auspöppeln seine Persönlichkeit. In der Wikipedia heißt es weiter: „Spielen wird dabei der Handlungsfreiheit gleichgesetzt und setzt eigenes Denken voraus.“ Bei manchem Spielzug, der am Brett beobachtet wurde, mag man an dieser Denkfähigkeit zweifeln, aber im Grunde gilt: Ludo ergo sum. (continue reading…)
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