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The Good, the Bad and the Augustus – ein Ritt durch die Nominierungs- und Empfehlungsliste am 62. Spieleabend

Von Simone und Andreas

Spiel des Jahres Logo

Hundsmühlen, im Juni. Zwei kleine Schachteln. Wer hätte das gedacht. Aber die Jury „Spiel des Jahres“, offensichtlich ein Haufen äußerst verwegener Männer und Frauen, die es im Saloon sogar lächelnd und Whisky nippend mit Calamity Jane aufnehmen würden, hat sich tatsächlich getraut. Diese Jury hat einfach zwei Spiele für den wichtigsten Spiele-Preis der Welt nominiert, die Pi mal Daumen sechs Euro kosten. Nun: Man muss konstatieren, dass das Gremium in den vergangenen Jahren immer wieder für – vor allem positive – Überraschungen gut war. Auch wenn die Ewiggestrigen, deren Reservat die Internetforen sind, mal wieder meckern und enttäuscht sind und ihre Favoriten vermissen und überhaupt eher weinerlich klingen. (continue reading…)


Ausgerechnet bei Augustus

AugustusHerne/im Mai. Es war so knapp für Bodo. In Herne, beim Finale der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft im Brettspiel, stand Bodo mit seinem Team „Eiswürfel 1“ ganz dicht vor der großen Sensation, sie waren so nah dran am Pott, sie konnten ihn quasi schon fühlen, ihn riechen, ihn schmecken. Aber wie es manchmal so läuft: Ein Moment der Unachtsamkeit reicht aus, eine kleine Nachlässigkeit, eigentlich kaum der Rede wert. Eigentlich. Denn so wurde es für das Team aus Krefeld nur der dritte Platz. Aber was heißt hier „nur“? Das ist natürlich ein großartiger Erfolg, zumal die niedrigste Stufe auf dem Siegertreppchen auch einen Startplatz bei der Europameisterschaft, die in Essen ausgespielt wird, bedeutet. Riesigen Glückwunsch also von Bodos Sparringspartnern von den Pöppelhelden. (continue reading…)


58. Spieleabend der Pöppelhelden – Die Waldorf-Schule der rasanten Rezension am Beispiel des blauen Pelikans

Die Waldorf-Schule der rasanten Rezension am Beispiel des blauen PelikansWas viele ja noch gar nicht wussten: Statler und Waldorf kommen auch regelmäßig zu den Pöppelhelden. Natürlich können die beiden großen Grantler unter den Gamern nicht auf einem Balkon sitzen, weil sie sonst ja gar nicht an die Spielfiguren herankommen würden. Aber den Überblick haben sie trotzdem, und zwar sofort. Ihren kritischen Augen entgeht keine Schwäche. Nichts. Einfach sensationell. Neben den beiden grummeligen Grandseigneurs des Brettspiel-Begutachtungswesens war es im Spielesaal der Matthäus-Kirche mal wieder schön voll, 20 Spieler kamen und aßen Kuchen, tranken Malzbier. Ach ja: Und spielten, ganz viel, ganz Buntes, ganz Tolles. Nur eins nicht: Brügge. Das fehlte, Betrug, waren doch Statler und Waldorf eigens dafür gekommen.

Das macht die beiden natürlich etwas miesmutiger als sie es sonst eh schon sind, da sind sie gleich in der Laune, die sie sonst nur erreichen, wenn Fozzie-Bär auftritt. Um die Stimmung zum Sieden zu bringen, müsste jetzt natürlich Waka Waka gespielt werden. Haben wir aber auch nicht da. (continue reading…)


57. Spieleabend der Pöppelhelden – Wunderschönes Keyreich und verkorkster Kniffel-Klon

Wunderschönes Keyreich und verkorkster Kniffel-KlonSepp Herberger, der alte Brettspielfuchs, wusste es schon immer, kaum ein Ludophiler hat schließlich so viele Glückskeksweisheiten für unser Fachgebiet hinterlassen: „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel“ – was sich vor allem am offenen Freitag der Pöppelhelden zeigt, denn da wird es meistens spät, eine Partie folgt der nächsten. Erst recht wenn mehr als 20 Spieler zusammenkommen, aber auch da kennt der Zitatenschatz mit „Mindestens elf Brettspielfreunde müsst ihr sein“, damit es ein langer Abend werden kann, die passende Floskel. Und Herberger orakelte übrigens auch schon 1955: „Das Spiel dauert 90 Minuten …“, wobei der Nachsatz, der sehr wichtig ist, seltsamerweise komplett in Vergessenheit geraten ist: „… es sei denn, Bodo sitzt mit am Tisch.“

Womit wir beim Thema sind: Bodo trainiert. Bodo wird wieder beim Finale der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft im Brettspiel (DMiB) auflaufen. Zwar liegt die Wahrheit immer auf dem Brett, doch natürlich sollte man nicht komplett ohne Grundlage antreten. Da aber Taktiklehre am Whiteboard und Konditionstraining in Form nächtelanger Optimierungssessions allein nicht ausreichen, ist die wichtigste Übungsform weiterhin: das Trainingsspiel, um die taktischen Laufwege zu internalisieren. Zum Sparring erklärten sich bereit: Bettina (sie hat ja auch keine Wahl), Simone, Andreas, André K. und anfangs sogar Robert. Vorbereitet wird Bodo auf die Disziplinen Augustus, Keyflower und Kniffel – Das KartenspielRialto ist dagegen der große unbekannte Gegner, bislang zumindest, die Scouts zur Spielbeobachtung werden aber noch ausgesandt. Das Pöppelhelden-Trainingslager offenbart allerdings Schlimmes. Gott sei Dank hat Bodo noch bis zum 25. Mai Zeit zu üben – bis jetzt ist der Trainingsrückstand erschreckend. Es erinnert sehr an die deutsche Fußballnationalmannschaft unmittelbar vor der WM 2006. Allerdings kam dann das Sommermärchen. Bodo darf also hoffen, wir alle wünschen uns ein Bodomärchen. (continue reading…)


56. Spieleabend der Pöppelhelden – Baströckchen-Stimmung Fehlanzeige auf Bora Bora

Love LetterDer H-Punkt seufzt. Nicht einfach nur so: Hach-pfffff!
Nein, nein. Es ist die Mutter aller Seufzer, der H-Punkt ist nur noch ein einziger großer Seufzer in grünem Kapuzenpulli. Er verdreht die Augen und guckt so beleidigt, als hätten das Dienstmädchen, die Prinzessin und der Priester ihm gerade alle gesagt, dass es letzte Nacht mit ihm nur so lala war.

Der H-Punkt ist ein herrlich emotionaler Spieler, einer der jeden Zug leben kann. Und da ist so ein kleines Kartenspielchen wie Love Letter natürlich super. Bluffen, ärgern, rausfliegen – und dann seufzen, fluchen, Verwünschungen aussprechen. Und lachen. Wie der André. Der lacht. Und lacht. Und lacht.
16 Karten, ein Samtsäckchen, so ein Spaß. Das kleine Spielchen ist einer der großen Bringer beim 56. Spieleabend der Pöppelhelden mit 18 teilnehmenden Pöppelhelden in der Pöppäuskirche. Oder so.

And now to something completely different. (continue reading…)


54. Spieleabend der Pöppelhelden – Die Rückkehr der Yedo-Ritter

YedoDie Pöppelhelden, eine unerschrockene Gruppe von dieses Mal 17 sympathischen Abenteurern, die sich wie immer am ersten Mittwoch des Monats in Hundsmühlen trafen, um hektisch einen Tempelausgang zu finden, um von der verbotenen Insel zu fliehen, um bei den Mayas das Zahnrad der Zeit zu drehen oder um an Ränkespielchen im alten Japan teilzunehmen.

1605 ist ein bedeutendes Jahr in Yedo, dem heutigen Tokio: Hidetada Tokugawa – wer kennt ihn nicht? Ebent! –; Herr Tokugawa also wird Nachfolger seines Vaters, Herrn Tokugawa senior, von Freunden Ieyasu gerufen, und lenkt als Shogun die Geschicke der Stadt. Die verschiedenen Clans in da hood versuchen nun, die Gunst von Tokugawa-San zu erschleichen, in dem sie fleißig Missionen erfüllen, die den Herrn glücklich machen. Allerdings mag er es am liebsten, wenn man sich für ihn die Hände schmutzig macht, ein gutes Standing erhält vor allem, wer sich an Diebstahl, Spionage, Attentat, Ent- oder Kriegsführung beteiligt. Es war eine raue Zeit im Yedo anno 1605 – und Politik war damals wie heute vor allem ein dirty business. (continue reading…)


Der Geschichtenerzähler. Spiele-Autor und -Developer Wolfgang Panning im Porträt

Simone und WP

In Essen: Simone im Plausch mit Wolfgang Panning.

Dörverden/Syke, im Dezember. Die Herren haben es noch drauf. Auch nach 30 Jahren Pause wissen sie, wie man Gas gibt. Die Gitarre: drei Akkorde, der Trommler: schuftet im Akkord, Hauptsache hart und schnell und laut, Punk eben, wie damals, Anfang der 80er-Jahre. Damals standen „OH 87“ kurz vor der festen Etablierung, sagt Wolfgang Panning, der Sänger. Was für Punker immer ein zweischneidiges Schwert ist, denn dann müssen sie eigentlich auch dieses Spielchen mitspielen, das sie ja eigentlich ablehnen, Teil des Systems werden, gegen das sie ansingen. „OH 87“ hat es denn auch zerrissen. Was bedeutete, dass Panning seine Kreativität anders kanalisieren musste. Er fing wieder damit an, Spiele zu erfinden. (continue reading…)


Der große Pöppelhelden-Neuheitenabend am Freitag

Nicht einmal eine Woche sind die Internationalen Spieltage in Essen nun vorbei – und schon geht der Neuheiten-Spaß weiter: Am Freitag, 26. Oktober, 20 Uhr in der Matthäus-Kirche in Hundsmühlen (Nordkamp 1). Beim offenen Spiele-Abend der Pöppelhelden wird es unter anderem einige der besten Neuerscheinungen dieses Jahrgangs zu spielen geben. Folgende Neuheiten werden wir auf jeden Fall dabei haben: (continue reading…)


Essen Zwanzigzwölf – Zombies und Zahnradkalender

Ein bisschen splattern am Morgen, vertreibt Zombies und Sorgen.

Geschafft. Quasi. Der Sonntag ist ja so etwas wie das Auslaufen nach dem dreitägigen Messesprint, eine Lockerungsübung, um die Waden geschmeidig zu halten. Keinen Neuheiten-Stress mehr machen, gemütlich durch die Hallen ziehen, gucken, wo ein Tisch frei ist und sich einfach dort niederlassen. Egal, was drauf ist. So ist er, der Messesonntag. Und weil Tzolkin schon wieder besetzt, Noblemen ebenfalls belegt und Seasons im Prä-Messe-Test bei André bereits durchgefallen ist, wird es eben City of Horror. Außerdem: Ein guter Sonntag sollte stets mit Splatter anfangen – und (zumindest in der Erzählstruktur) alphabetisch geordnet sein. (continue reading…)


Essen Zwanzigzwölf – Yedo, Huhni und ein alter Punkrocker

Löst wahrscheinlich Kinesophobie aus: Tzolkin. Also Vorsicht, am besten am Sonntag die Tzolkin-Tische meiden.

An dieser Stelle müssen wir dringend eine Warnung aussprechen, und zwar vor Tzolkin. Wir müssen allen, die dies noch vor dem Messesonntag lesen, um Vorsicht bitten. Diese Neuheit scheint zu Kinesophobie zu führen. Mediziner verstehen darunter die Angst vor Bewegung. Durch intensives Beobachten ist uns aufgefallen, dass Tzolkin-Spieler kaum dazu zu bewegen sind, den Tisch zu verlassen, wenn man selber einen Platz möchte. Vielleicht müssen wir aus Therapiegründen am Sonntag zum letzten Mittel greifen. Vielleicht müssen wir einfach mal das obere Drittel des Presseausweises aus der Brusttasche lugen lassen und auf die Heilkräfte eines kräftigen Räusperns vertrauen, wenn wir am Tisch stehen und die Angstpatienten betrachten. Trotzdem: Falls Sie dies noch rechtzeitig lesen, lassen Sie die Finger von diesem Spiel. In Ihrem eigenen Interesse. (continue reading…)


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