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Essen Zwanzigzwölf – Ginkgopolis, Saint Malo, Il Vecchio, Maura

Essen ist ja das zentrale Thema dieser Tage auf unserer Seite. Allerdings lohnt sich unter diesem Gesichtspunkt der Besuch der Messehalle nicht. Aber man kommt nicht daran vorbei, Spiele hin, Spieler her, Neuheitenfieber und Goodie-Wahnsinn mögen noch so wichtig scheinen, Essen muss sein. Und trinken natürlich auch. Da selbst die Pöppelhelden unmöglich alle Leckereien aus dem kulinarischen Messe-Angebot testen können, müssen wir uns auf einige wenige Produktgruppen beschränken. Da ist zum Beispiel die allabendliche Pils-Degustation am Snack-Point. Nach dem Treffen um 17.30 Uhr am Fairplay-Stand pilgert die Gemeinde zum idyllisch gelegenen Bistro beim Boardgamegeek, um sich an einer Flasche Stauder gütlich zu tun. Und da kein Mensch nach einer Flasche sagen kann, woran er ist, wird intensiv weiter getestet. Auch von prominenten Gastfeinschmeckern.

Pöppelhelden-Maler und Bier-Gourmet Maura Kalusky hat eine klare Meinung zu Stauderpils: im Abgang eher plörrig.

Gestern durften wir Maura Kalusky begrüßen, der ja nicht nur ein großartiger Grafiker (siehe unser Logo), sondern auch bekennender Bier-Gourmet ist. Dabei könnte es im Plausch mit dem Bremer glatt in Vergessenheit geraten, dass die Essener Plörre wirklich laff ist. „Es gibt nicht viele Biere, die schlechter schmecken“, urteilte denn auch Maura, in der Bierbox hätte es da nur zu einer Durchschnittsnote von 5,67 gereicht. Zu wenig – aber vielleicht haben wir auch nur noch nicht alle Finessen des güldenen Saftes entdeckt. Der Test geht weiter. (continue reading…)

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Essen Zwanzigzwölf – Powershopping und Sichtschutzbunker

Vor einem Jahr schon von Pöppelhelden getestet und für exzellent befunden: die große Lancaster-Erweiterung Heinrich V.

Donnerstag ist Goodie-Tag, Bummeltag, Rumguck- und Treiben-lassen-Tag. Erstmal akklimatisieren in den Messehallen, blicken, was an den einzelnen Ständen so geboten wird, sich bloß keinen Stress damit machen, unbedingt ganz viel spielen zu müssen. Also: Erstmal ein bisschen Einkaufen. Zum Beispiel die Lancaster-Erweiterung Heinrich V. Am Mittwoch hatte Lancaster-Erfinder Matthias Cramer noch bei den Geeks geschrieben, dass sie erhältlich sein wird. Endlich. Schon im Vorjahr hatten André, Maren, Simone und Andreas die neuen Elemente probegespielt, mit Mathias und Queen-Games-Redakteur Wolfgang Panning – es war schlicht und einfach großartig. Nicht nur, weil es lustig und lässig war, mit den beiden zu spielen und zu plaudern. Auch spielerisch kann diese Erweiterung überzeugen, sie hebt das ohnehin grandiose Lancaster tatsächlich auf eine neue Stufe. (continue reading…)

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Essen Zwanzigzwölf – die Neuheitenschau

Mitten im Satz brach Dominique Metzler einfach ab und verließ die Bühne. So etwas kennt man sonst nur von Fußballtrainern, denen kritische Fragen gestellt werden. Aber die Chefin der Internationalen Spieltage hatte bei der Pressekonferenz mit höherer Gewalt zu kämpfen. Eine Erkältung. So, wie es sich anhörte, war es sogar eine ziemlich fiese Erkältung, die Stimme der Messefrau klang nach mindestens 80 Roth-Händle am Tag und allmorgendlicher Stimmbandspülungen mit Johnny Walker. Sie verschwand hinter dem Vorhang, um mal ordentlich abzuhusten. Ihre Kollegin übernahm – und die Stimmung im Saal war so ganz anders als der Husten: nämlich locker und gelöst. (continue reading…)


Der Hobbit – Eine unerwartete Release-Party

Der Hobbit

Der Hobbit. Eine unerwartete Reise. Das Spiel zum Film

„In einem Loch im Boden, da lebte ein Hobbit.“ So harmlos und unverdächtig und heimelig klingt das im ersten Kapitel von John Ronald Reuel Tolkiens Kinderbuch Der kleine Hobbit. Wir wissen ja mittlerweile, dass es später gefährlich und nervenaufreibend und alles andere als gemütlich für Bilbo Beutlin, besagten Hobbit, wurde. Auf seiner Schatzsuche mit den Zwergen und Gandalf, dem Zauberer, wird er sich manches Mal im Stillen gedacht haben: „Wäre ich nur in meinem Loch im Boden geblieben.“ Was er erlebte, wird ab Dezember im Kino zu sehen sein, Peter Jackson legt nach der Der Herr der Ringe-Trilogie nun mit einem Der Hobbit-Triptychon nach. Es wird das Kinoereignis des Jahres, keine Frage. Und Andreas Schmidt hat den Jackson-Film verspielt. Kosmos hat gerade Der Hobbit. Eine unerwartete Reise. Das Spiel zum Film herausgebracht.

 

Das noch beschauliche erste Kapitel in Tolkiens Roman ist mit „Ein unerwartetes Fest“ überschrieben. Das hat Andreas wohl gefallen, er nahm das Motiv auf. Am Samstag lud er im Scotland-Saal des Atlantic Grand Hotel in Bremen zur großen Release Party für sein Spiel. So ein Erfolg muss schließlich gefeiert werden, denn die Nummer drei aus der Liste seiner bislang veröffentlichten Ideen ist so etwas wie das ganz große Los. Kosmos ist schließlich ein Big Player. Von einer 70.000er-Erstauflage dürfen zudem selbst die etabliertesten Autoren meistens nur träumen. Und dass das Spiel zudem noch international verkauft wird, ist großes Kino. Also: eine Feier! Mit allem, was zu so einer Release Party dazu gehört. Mit Hobbit-Spielen auf allen Tischen, mit einem köstlichen Büfett, mit guten Getränken. Und sogar mit zwei Hobbits. Jens und Daniela Raczkowski, Freunde des Autors, hatten sich passend zum Abend gekleidet, sie trugen weite Hemden aus groben Stoff und spitze Ohren. Sehr schön. (continue reading…)

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46. Spieleabend der Pöppelhelden – Spectaculum, Agricola für zwei und BuBu

Spectaculum„Herrrrrrrrrreinspaziert, hereinspaziert, Herrrschaften, kommen und schauen Sie, was Sie noch nie im Leben gesehen haben!“ Yippee-ki-yay, der Zirkus weilt im Weiler, welch ein Spectaculum, was für eine Freude. Das ganze Dorf strömt erwartungshungrig ins Zelt und auf den Rummel, um die Darbietungen des schwer metabhängigen Tanzbären, der weitsichtigen Wahrsagerin, des unterkühlten Feuerspuckers oder des feinfühligen Flohbändigers gebannt zu folgen. Eine tolle Show wird uns versprochen – das Spiel indes kann diese Erwartungen leider nicht ganz erfüllen.

Der ganz große Neuheiten-Hype setzt ja erst nach Essen ein (deswegen den Post-Essen-Spieleabend am 26. Oktober schon mal schwer vormerken!), trotzdem gab es beim jüngsten Treffen der Pöppelhelden schon einiges aus der Neuheitenflut zum Anschnuppern: Milestones, Die Legenden von Andor und eben Spectaculum. Der neue, mittelgroße Knizia, den Peter Eggert mit Hilfe von Pegasus herausgebracht hat.

Womit auch gleich die erste Frage auftaucht: Knizia, der Dr. Reiner Knizia erdenkt ein ausgelassenes Zirkusspiel mit Strategieanteil? Nun, jein. Ausgedacht hat er sich das wohl definitiv (und dabei hat er den Setzmechanismus von Kingdom Builder variiert), thematisch eingebettet ist dieses Wirtschaftsspiel aber nicht. Knizia und die Themen – das ist ein weites Feld. Es gibt Autoren, die können das besser als der Altmeister. (continue reading…)


7 Wonders: Qualifikationsturnier zur 1. Deutschen Meisterschaft

Und das achte Weltwunder heißt: Bodo. Mit einem letztlich doch klaren Vorsprung setzte sich unser Carcassonne-Experte aus der Wesermarsch beim Qualifikationsturnier zur 1. Deutschen „7 Wonders“-Meisterschaft, ausgetragen von den Pöppelhelden am Tag der Deutschen Einheit, durch. Das bedeutet für ihn: Er hat nicht nur einen Startplatz beim Finale am 24. November in Stuttgart sicher, sondern er durfte aus dem Gewinn-Paket, das Asmodee großzügig gespendet hat, gleich zwei Titel aussuchen. Und nach den in unseren Runden von ihm bereits ergatterten Ehrentiteln Bodo von Burgund und Bodow of Lancaster kommt nun noch: Bodo, der Wunderliche, hinzu. Herzlichen Glückwunsch.

7 Wonders Turnier - Bodo, der Wunderliche

7 Wonders Turnier – Bodo, der Wunderliche


22 Spieler fanden sich in der Matthäus-Kirche ein, um ihr Geschick darin unter Beweis zu stellen, eine wichtige Stadt der Antike zu Ruhm und Ehre zu führen, nicht nur durch den Bau eines Weltwunders, sondern auch durch martialisches Gebaren den Nachbarn gegenüber, das Errichten prunkvoller Profanbauten für die Schönen und Reichen (der Plebs muss draußen bleiben!) oder durch die Förderung der Wissenschaften. (continue reading…)


43. Spieleabend der Pöppelhelden

Ghost StoriesFreitagabend, 17. August, 20 Uhr, zur besten Sendezeit haben die Pöppelhelden erneut zum Spieleabend geladen – und trotz dieses Wetters, das so gut gelaunt wie ein Farin-Urlaub-Song ist, sind 24 wackere Eisenbahninvestoren, Weltwunderbauer, Glücksspieler und Geisterjäger schwer beschäftigt. Während draußen irgendwo ein Grillabend vorbereitet wird – die Schwaden des Anzünders schweben durch den Raum der Matthäus-Kirche -, haben sich Birthe, Iris, Peggy und Andreas ebenfalls vorgenommen zu grillen, und zwar den ultimativen Endgegner: Wu-Feng.

Der ist mächtig schlecht gelaunt. Nachdem seine Schreckensherrschaft mit viel Blutvergießen beendet wurde, sinnt er auf Rache. Doch bevor er seine alte Macht zurückerlangt, muss er noch die Urne finden, in der seine Asche verwahrt wird. Sie liegt verborgen in einem kleinen Dorf im Reich der Mitte, verteidigt von einem alten Mönchsorden, den Fat-Si. Offensichtlich ein fatalistischer Orden, nur so kann man sich erklären, dass er die Verteidigung gegen den Oberschurken Wu-Feng mit Freude erledigt. (Andererseits: Ein baptistischer Orden hätte bedeutet, dass die Bab-Si gegen Wu-Feng kämpfen – und das bitte ist ja nun wirklich albern.) (continue reading…)


40. Spieleabend der Pöppelhelden

Schlag den Raab

Am 4. Juli haben sich wieder 21 Pöppelhelden zu ihrem offenen Spieleabend in der Matthäus-Kirche zu Hundsmühlen eingefunden.

Doch für einige schien der liebe Spiele-Gott ein auf den ersten Blick gruseliges Thema ausgesucht zu haben: Verspielungen von Fernseh-Shows. Das fällt normalerweise unter die Rubrik „Dinge, die die Welt nicht braucht“ (in diesem Fall handelt es sich übrigens um Folge 31 der beliebten Reihe). Bekannt dafür sind Verlage wie Clementoni oder Noris, die sich gern die Lizenzen für irgendwelche Quizshows sichern. Oder gar anderen TV-Trash wie „Germany’s Next Model“ auf den Tisch bringen. Die Gier nach dem schnellen Euro treibt die Produktmanager in diesen Wahn. Spielerisch ist das meistens das Äquivalent einer Modern-Talking-Platte. Und bereits ein halbes Jahr nach der Veröffentlichung wird „Quiz-Taxi – Das Brettspiel“ als Hauptgewinn an der Entchen-Angeln-Bude auf dem Jahrmarkt verramscht. Schlimm. Der Homo ludicus elegans rümpft die Nase, das ist ein gut antrainierter Reflex.

Dieser Reflex führte auch umgehend zu Rümpfungen und Zuckungen, als Ravensburger „Schlag den Raab – Das Spiel“ in den quadratischen Standardkarton packte. Es war ein Sakrileg, der altehrwürdige Verlag aus dem Süddeutschen gibt sich dieser billigen Masche hin, die Inquisitoren der Heiligen Europäischen Kirche des anspruchsvollen Zugoptimierens sahen das Abendland in Gefahr. Ja, so war das. Aber wer sich dann doch mal über das Dogma hinwegsetzt und einen Blick riskiert, wird feststellen: Der Reflex ist unangebracht. „Schlag den Raab“, mittlerweile schon im Doppelpack erschienen, ist gut, ein wunderbar alberner Gemischtwarenladen, den nur Stock-im-Arsch-Haber nicht mögen werden. Wer sich auch gern mal gehen lassen mag, sollte es spielen. (continue reading…)


Anspieltipp: Flash Point – Fire Rescue

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Wahrscheinlich war es so: der Topf mit dem Rosenkohl wurde auf dem Herd vergessen. Weil das Telefon klingelte. Oder die Ebay-Auktion gerade in die entscheidende Phase ging. Wie auch immer …
Das Wasser im Topf verdampfte, irgendwann wurden aus den Kreuzblütlern glühende Rosenkohlen – und schon stand die Kochnische „Utby“ in Flammen. Dann der Flur. Das Kinderzimmer. Das Schlafzimmer. Und, ganz schlimm: der begehbare Kleiderschrank.
Doch die Rettungskräfte sind schnell da und stürmen das Haus. Darin finden sich noch ein paar Menschen, eine Kuschelkatze und ein Huschelhund, Flammenherde und leicht entflammbare Haushaltschemikalien wie die alten Ethanol-Vorräte im Plaste-Kanister, mit denen Vadder immer den Wodka streckt, wenn die Nachbarn zum Grillen kommen, aber vor allem die Alkoholvorräte vernichten. Wie auch immer … (continue reading…)


34. Spieleabend der Pöppelhelden

Das 20. JahrhundertEins, zwei, drei: Musik! Und, Oskar, bitte!: „Ich mag Müll / alles, was staubig ist, schmutzig und dreckig, / alles, was rostig ist, gammelig und speckig, / ja ich mag Müll.“ Ach, lass doch mal lieber gut sein, Oskar.
Denn: Keiner mag Müll. Vor allem nicht, wenn er in der Landschaft rumliegt. Und stinkt. Und – jetzt wird es leider wirklich ekelig – ständig Minuspunkt am Spielende ausrotzt. Der Müll muss weg.
Das ist eine zentrale Erkenntnis aus Das 20. Jahrhundert. Der geneigte Lenker einer aufstrebenden Region baut also unifarbene Plattenbausiedlungen und lässt seine Arbeiter dort, ganz in der Nähe der Recycling-Anlage, einziehen, um dem Müllproblem Herr zu werden. Das ist wichtig. Aber dann lugt der Regionenlenker etwas verstohlen über seinen Tellerrand und sieht: Es gibt ja auch Arbeitsplätze in der Export-Industrie und im Finanzwesen, gute Geister, die das Regionenlenker-Konto füllen. Und es gibt Künstlerkolonien voller Tunichtgute, Panflötenspielern und IT-Menschen, die im Grunde nicht produktiv sind, aber irgendwie eine dufte Stimmung verbreiten. Was wiederum bei Straßenumfragen dafür sorgt, dass die Demoskopen tolle Wohlfühl- (oder in diesem Spiel: Wohlstands-)Werte messen. (continue reading…)


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